Das Atomkraftwerk Tihange liegt nur etwa 75 Kilometer von der rheinland-pfälzischen Landesgrenze entfernt. Bei einer Reaktorkatastrophe würde nicht nur die Stadt Aachen und die Region unbewohnbar, auch Rheinland-Pfalz wäre Tihange bei entsprechender Windrichtung stark betroffen. Zugleich bestehen schon lange und auch weiterhin erhebliche Zweifel an der Sicherheit der Anlage Tihange-2: Darum engagiert sich Rheinland-Pfalz intensiv um eine baldige und endgültige Abschaltung des AKW“, sagte heute Staatssekretär Thomas Griese bei einer Fachtagung zum Atomkraftwerk Tihange in Aachen.
Rheinland-Pfalz ist im Juni 2017 daher einer weiteren Klage gegen den Weiterbetrieb des belgischen AKW Tihange 2 beigetreten. „Wir fordern die belgischen Behörden auf, alle gebotenen Anstrengungen zu unternehmen, um die Bevölkerung und die Umwelt vor den
möglichen, schwerwiegenden Folgen eines nuklearen Störfalls zu schützen“, so der Umweltstaatssekretär.
„Mit der Atomenergie wurde auf eine völlig falsche Technologie gesetzt. Die Alternative sind Erneuerbare Energien. Darum kann es keine Lösung sein, Tihange abzuschalten und dafür Strom aus Braunkohle nach Belgien zu importieren“, betonte Griese. „Wenn sich Belgien von seinen unsicheren Atomreaktoren verabschiedet, müssen wir unsere europäischen Nachbarn bei der Energiewende unterstützen.“
Rheinland-Pfalz sei hier bereits auf einem guten Weg: „Im Jahr 2017 kam jede zweite erzeugte Kilowattstunde aus den Erneuerbaren Energien. Unser Ziel aber ist Klimaneutralität im Jahr 2050. Daran arbeiten wir konsequent weiter – nicht nur beim
Ausbau der Erneuerbaren, sondern auch im Bereich Speichernetze, Versorgungssicherheit, Wärmewende und Dezentralisierung der Energieversorgung.“
MINISTERIUM FÜR UMWELT, ENERGIE, ERNÄHRUNG UND FORSTEN RP Mainz, 31.01.2018