Fakten zu Tihange und Doel

Die Auslegungslaufzeit von 30 Jahren ist teilweise um 11 Jahre überschritten (Baujahr Doel/Tihange: 1975). Die Reaktordruckbehälter von Tihange-2 und Doel-3 weisen tausende Risse auf. Bei beiden Atomkraftwerken gibt es seit der Wiederinbetriebnahme immer wieder Störungen und Abschaltungen. Belgien hat den Atomausstieg 2015 beschlossen. Dennoch wurde die Laufzeit für einzelne Blöcke um weitere 10 Jahre bis 2025 verlängert. Die Verantwortlichen stellen wirtschaftliche Interessen vor die Sicherheit aller Bürger*innen in der Städteregion.

In der Euregio wohnen einige Millionen Menschen. Für diese gibt es keine Katastrophenschutz- oder Evakuierungspläne! Kraftwerke sind grundsätzlich weder gegen Flugzeugabstürze noch gegen Terrorangriffe gesichert.

Mythen der Atomenergie.

Wir räumen auf mit den Mythen der Atomlobby.

„Atomstrom ist billig!“

Würde Atomstrom nicht subventioniert und würden die Folgekosten eingerechnet, kostete die Kilowattstunde Strom etwa 2€.

„Atomkraft ist sicher!“

Die Gefahr eines Super-GAUs kann niemals ausgeschlossen werden und das Risiko eines schweren Unfalls steigt durch enorme mechanische und chemische Belastungen mit zunehmender Betriebsdauer.

„Atommüll ist kein Problem!“

Es gibt weltweit kein einziges genehmigtes und betriebsbereites Endlager für hoch radioaktive, 1 Million Jahre lang strahlende Abfälle.

„Atomkraft rettet das Klima!“

Der nukleare Anteil am weltweiten Endenergieverbrauch beträgt gerade einmal zwei Prozent.  Allein der Betrieb eines AKWs produziert wenig CO2, allerdings sind alle vor- und nachgeschalteten Prozesse vom Uranabbau bis zum Rückbau eines AKWs und die Endlagerung nicht berücksichtigt.

„Ohne Atomstrom gibt es einen Blackout!“

In Belgien, den Niederlanden und Deutschland könnten alle Atomkraftwerke sofort abgeschaltet werden – vor allem in Deutschland und in den Niederlanden gibt es große Überkapazitäten an nicht nuklearer Kraftwerksleistung.

„Längere Laufzeiten überbrücken die Zeit der Umstellung auf Erneuerbare Energien!“

Längere Laufzeiten bedeuten mehr Atommüll, höheres Risiko und  Blockade der Erneuerbaren Energien.

 

(Quelle: Rosenkranz, Gerd: Mythen der Atomkraft - Wie uns die Energielobby hinters Licht führt; Oekom Verlag, München 2010)

In Aachen muss im Falle eines GAUs in Tihange...

... ein frühzeitiger Alarm gewährleistet sein.
Die Informationskette ist aber lang: Tihange-Brüssel-Berlin-Düsseldorf-Aachen.

... jeder Haushalt mit Jodtabletten versorgt sein.
Nur die wenigsten Bürger*innen werden in den Stunden nach einer Havarie Tabletten erhalten können, wenn sie nicht zuvor an die Haushalte verteilt wurden.
 
... ein Flucht- und Evakuierungsplan vorliegen und geübt sein.
Es existiert kein Plan!

... je nach Wetterlage mit einer langfristigen Unbewohnbarkeit von Teilen der Euregio gerechnet werden.
Das bedeutet den Verlust von Besitz, Immobilien, Arbeits- und Lebensraum. Mit einer Entschädigung durch Electrabel ist nicht zu rechnen.

... davon ausgegangen werden, dass langfristig eine höhere Strahlendosis aufgenommen wird.
Die Menschen in der Region müssen fortan mit der Ungewissheit leben, ob und wie weitreichende Strahlenschäden sie davongetragen haben. Die Jodtabletten verhindern ausschließlich eine temporäre Aufnahme radioaktiven Jods in die Schilddrüse und haben keine weiteren Schutzfunktionen! Die Einnahme der Jodtabletten senkt nicht das Risiko an anderen strahlungsinduzierten Krebsarten zu erkranken.