Die belgischen Hochrisiko AKW müssen ab dem nächsten Jahr besser versichert werden, finden jedoch keinen Versicherer, der das Risiko übernehmen möchte. Das berichtet die Zeitung „De Standaard“ in ihrer Ausgabe vom vergangenen Donnerstag, 13.2.2020.
Bislang sind AKW in der EU nur bis maximal 1,2 Milliarden Euro versichert – das ist ein Bruchteil der Schäden, die im Fall eines GAUs zu erwarten sind. „Im Jahr 2004 wurde in einem Protokoll zum Vertrag, der die zivilrechtliche Haftung im Bereich der Kernenergie international regelt, vereinbart, dass die Deckung für physische Schäden nach einem nuklearen Unfall von zehn auf dreißig Jahre verlängert wird“, berichtet De Standaard. Dieses Protokoll soll im nächsten Jahr in Kraft treten. „Diese Versicherung kann heute nicht gedeckt und international nicht rückversichert werden“, erklärt hierzu Peter Lodewijckx, Direktor von Syban, dem Konsortium der Versicherer belgischer Kernkraftwerke. „Kernkraftwerke gelten als unattraktives Risiko. Eine extrem geringe Unfallwahrscheinlichkeit und extrem große Folgen hassen die Versicherer.“
„Das Interesse am privaten Markt ist unzureichend“, bestätigte Marc Beyens, General Counsel Energy Belux bei Engie Electrabel, bei einer Anhörung in der Kammer am Mittwoch. Engie Electrabel hat nun die belgische Regierung gebeten, den Versicherungsschutz zu lockern.
Quelle: https://www.knack.be/nieuws/belgie/belgische-kerncentrales-in-de-knoop-met-verzekeringen/article-news-1564479.html